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I want you  

Virgilio_2 68M
26 posts
10/24/2015 6:27 pm

Last Read:
2/3/2016 3:23 pm

I want you


Ich war wohl um die dreizehn oder vierzehn, ein neugieriger aber schüchterner Jugendlicher. Die Reise hatte unsere Familie in den „Ostblock“ zu Verwandten nach Rumänien geführt. Die Umgebung war fremd und manchmal Achtung einflößend, speziell, wenn die Erwachsenen über politische Themen flüsterten, oder die Spaziergänge an stacheldrahtbewehrten und brennnesselverwachsenen Gebäuden vorbeiführten, von deren Antennen am Dach man sagte, es seien Störsender.

Manche Details der Reise haben sich mehr eingebrannt, andere weniger. Dieses unbestimmte Gefühl, als hätten wir Reisenden alle etwas Verbotenes im Sinn, beschlich mich immer wieder. Schon beim Grenzübergang nach Ungarn wurden die Waggons des Zuges von Soldaten, mit Hunden und Maschinenpistolen bewaffnet, nach – ja, nach was eigentlich – abgesucht, und ich erinnere mich, wie nervös mein Vater war, weil er verbotenerweise rumänische Lei gewechselt hatte und versteckt in der Hosentasche mit sich trug.

Ein Highlight des Aufenthaltes war der sommerliche Ausflug zur Bergstation eines Schilifts, bei dessen Errichtung mein rumänischer Cousin eine Rolle gespielt hatte. Das Bauwerk war eine beachtliche Errungenschaft sozialistischer Planwirtschaft, aber noch wichtiger war, dass die Erwachsenen mit sich beschäftigt waren und wir Jugendlichen wunderbar süßen weißen Wein tranken, der nach Apfelsaft schmeckte und uns rasch in eine rosarote Wolke des alkoholischen Wohlgefühls versetzte.
Bei einem anderen Familientreffen waren einige Burschen und Mädels in meinem Alter anwesend und man absentierte sich von den langweiligen Erwachsenen. Die gemütliche Wohnung war mit dunklen Möbeln vollgestellt, es war die Zeit von gemusterten Decken über dem Sofa und gehäkelten Tischdeckchen. Jemand hatte einen ockerfarbigen Plattenspieler angeworfen, ich erinnere mich nicht mehr an die Musik. Es war wohl schon früher Abend, es dämmerte, die schwachen Glühbirnen hüllten das altmodisch möblierte Zimmer in ihren gelblichen Lichtschein.

Die anderen Jugendlichen kannten einander wohl, die Stimmung war recht ausgelassene. Auf der Platte waren wohl bekannte Lieder, denn ab und zu sang jemand eine Strophe mit. Als das erste Pärchen aufstand und im langsamen Rhythmus der Musik zu tanzen begann, waren wir anderen leicht elektrisiert. Scheue Blicke trafen stille Vereinbarungen, der schmale Tanzboden zwischen Kanapee und Esstisch füllte sich.
Ich hatte meine Augen schon lange verstohlen auf ein dunkelhaariges Mädchen geheftet, von der ich nicht einmal den Namen kannte. Es dauerte eine halbe Ewigkeit, bis ich den Mut fand, auf sie zuzugehen. Ich kann mich heute noch an dieses unbeschreibliche Gefühl erinnern, mein Mädchen um die Hüfte zu fassen und ihre Nähe zu spüren, während wir unbeholfen unsere ersten Runden drehten. Dieser Duft! Ich spürte ihre Haare auf meiner Haut, ihre Wärme drang in mich ein … das erste Mal spürte ich diese fremden weiblichen Rundungen an mich geschmiegt! Sie hatte so eine Art Strickkleid an, ich kann heute noch fühlen, wie ich hin und hergerissen war zwischen meiner Scheu und meiner Scham und dem unbändigen Verlangen, dieses wundervollen weiblichen Körper näher zu erforschen.

Und dann legte jemand die Beatles auf. Ich kannte jeden Ton dieser Platte auswendig. Es war jene LP, auf deren Cover die vier Beatles barfuß über den Zebrastreifen der Abbey Road in Westminster spazieren. Meine musikalische Bibel damals. Die Töne wanderten in meinem Kopf hin und her: I want you!
Ich hatte meine Umgebung völlig vergessen. Dieses unscheinbare braunhaarige Mädchen und ich, wir waren irgendwie verschmolzen. Unsere Lippen hatten sich berührt, unser Kuss nahm kein Ende. Das Prickeln, diese elektrische Entladung, wenn sich zwei Zungen zum ersten Mal berühren! Wir wiegten und drehten uns langsam immer weiter. Sobald die Platte zu Ende war, setzte ich die Nadel wieder zurück in die Rille. Unsere Hüften rieben sich aneinander, mit jedem Tanzschritt schob mein rechtes Knie ihr Strickkleid tiefer zwischen ihre Schenkel. Ihre unbeholfene Erregung ließ ihre Hände zunehmend fester an mir klammern. Ich war unglaublich erregt.
Uns war heiß, wir waren verschwitzt von unserer engen Umarmung, aber das war es nicht, was sich feucht und nass anfühlte, dort, wo sie bei jedem Tanzschritt mit ihrer Hüfte an meiner Hose rieb. Ich lief aus. Mein jugendlicher Pimmel war vollgepumpt mit Blut, hatte sich pulsierend längst zwischen Feinripp und Hose geschoben und jede Bewegung verstärkte meine Erregung. Es fühlte sich klebrig an, und ich war hin und hergerissen zwischen Aufregung und Angst vor dem Loslassen.

Eine schier unendlich lange Zeit schwebte ich mit meiner ersten Tanzpartnerin eng umschlungen durch Zeit und Raum. Ich kann heute noch das Gefühl erinnern, das mich damals durchströmte. Diese Mischung aus sich Festhalten am Anderen, aus unendlicher Geborgenheit, aus überschießender Lust … aus dem Duft von Haaren und Haut und Kleid und Körper … und den Geschmackssensationen des unendlichen Kusses.

Irgendwann kamen dann die Erwachsenen und machten meinem Paradies ein jähes Ende. Ich habe keine Erinnerungen mehr an das Danach. Vermutlich kann das Bettzeug meines Urlaubsquartiers heute noch von meinem anschließenden feuchten Traum erzählen.

Meine Gedanken zum Sex im ganz normalen Alltag: Virgilio's Blog Virgilio_2


angelus111 44M
277 posts
10/25/2015 9:36 am

eine sehr schöne geschichte
so in der art habe ich es auch erlebt und nie vergessen


Virgilio_2 replies on 10/25/2015 11:21 am:
Danke für Dein Feedback.

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